Schlagwort-Archiv: Col du Pré

2. Etappe: Annecy – Lac de Roselend

20120727-183958.jpg

Das Superwetter (klarer blauer Himmel) zieht einen nach dem Frühstück gleich auf die Piste. In Annecy startet direkt an der Uferpromenade ein Radweg nach Albertville.

Die ersten rund 30km bis Ugine verlaufen unabhängig vom Straßenverkehr auf einer optimal zum Radweg umfunktionierten ehemaligen Bahnstrecke. Immer wieder hat man herrliche Blicke auf den See, die Berge und sogar ein ehemaliger Eisenbahntunnel wird durchquert. Fast immer ohne Steigung geht es flott vorwärts.

20120727-184012.jpg

Nach Ugine ändert sich das aber gewaltig. Um den Aufstieg zum Col de la Forclaz zu finden, muss man erst einmal weiter auf dem Radweg Richtung Albertville entlang der autobahnmäßigen D1212 eigentlich in die falsche Richtung radeln. Nach wenigen Kilometern kommt dann endlich eine Überquerungsmöglichkeit über die D1212 und man radelt dann wieder nordwärts bis zur Abzweigung auf die D67, auf der es dann gleich ordentlich nach oben geht.

20120727-184041.jpgErst um 5% Steigung, im weiteren Verlauf dann aber bis zu 9%. Inzwischen fordert die Hitze ihren Tribut: Immer wieder sind Pausen angesagt. Doch endlich ist die kleine Passhöhe erreicht:

20120727-184153.jpg

Zügig gehts dann gleich wieder runter in das Tal der Doron und weiter mehr oder weniger leicht bergauf bis Beaufort. Leider ist jetzt Mittagszeit – alle Läden haben bis 15 Uhr zu. Da der Getränkevorrat zur Neige geht (Bei der Hitze kein Wunder) wird der Einkauf nach Arêches verschoben. In Beaufort beginnt dann gleich am Sonnenhang ein schönes Serpentinen- Sixpack, dass es ordentlich in sich hat. Zur Motivation des ambitionierten Radfahrers sind nun auf jeden km kleine Schildchen aufgestellt, die über Höhe, durchschnittliche Steigung auf dem nächsten km und die verbleibenden km bis zum Col du Pré informieren.
20120727-184227.jpg
Von Beaufort sind es noch 12 km und rund 1.000 Höhenmeter bis zum Col.

Inzwischen auf einer Höhe gut 1.000m angekommen wird Arêches erreicht. In einer Bar gibt’s Kaffee und Orangina (gehört in Frankreich einfach dazu). Die Pause bis der Laden öffnet, tut ganz gut. Denn das Schlimmste kommt ja noch. Nach dem Getränkeeinkauf geht’s dann die steilen Kehren hinauf. Im unteren Teil nerven etwas die Laster und Betonmischer auf der kleinen Strasse, die aber bald abbiegen. Die Schildchen bestätigen den körperlichen Zustand: Durchschnittliche Steigungen von 7 – 10.7% werden genannt. Immer wieder heißt es bei der Hitze unter einem Baum Durchschnaufen oder auch mal Schieben. Aber der fantastische Blick, der mit jedem Höhenmeter besser wird, gleicht alles aus.

20120727-184214.jpg Da ja sowieso am See die Unterkunft gebucht ist, spielt Zeit ja auch keine Rolle. Die Passhöhe (1.748m) ist zunächst relativ unspektakulär. Das ändert sich jedoch einige 100m weiter, wenn der See ins Blickfeld kommt. Einfach klasse dieser Ausblick:

20120727-184056.jpg

Auch beim Bergabfahren heißt es immer wieder Anhalten für einen Fotostop oder einfach nur zum Schauen. Schließlich wird die Staumauer befahren und nach wenigen Metern ist das Chalet de Roselend erreicht. Das Rad wird im Vorratsraum deponiert und dann geht’s in das einfache Zimmer – größte Sorge der Dame war dabei, dass die Schuhe auch sauber sind. Der Abendausklang auf der Terrasse mit Blick auf die morgige Route ist einfach genial.

20120727-184135.jpg

Im Überblick:
Etappe: Annecy – Lac de Roselend, 77km
bergauf: 1.767m
bergab: 727m
Karte Copyright by geoportal/ign

20120727-190908.jpg