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3. Etappe: Lac de Roselend – Val d’Isere

Eine japanische Gästegruppe polterte bereits um 6 Uhr in den hellhörigen Zimmern, so dass das Aufstehen kein Problem war. Bereits um 8.15 Uhr ging es los.
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Dank der frühen Abfahrt hat man die Straße fast für sich allein. Gemütlich geht’s am See entlang bevor es dann kräftig bergauf geht.
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Dank des Schattens machen die 7 – 9% kaum zu schaffen. Ein letzter Blick auf den See und dann wendet sich die Strasse in Richtung Osten auf ein Hochplateau.
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Nach zwei weiteren Kehren ist dann bald die Paßhöhe auf 1968m erreicht. Ein herrlicher Ausblick auf die Blumenwiesen, die Berge und die talwärts verlaufende Strasse. Nach dem obligatorischen Paßfoto geht’s weiter in vielen Kehren bergab.

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Nun wird der Verkehr stärker; es ist kurz nach halb zehn und auch die ersten Radler kommen entgegen. Bis Bourg St. Maurice bestimmt an die 50! Besonders im oberen Teil der Abfahrt bieten sich immer wieder klasse Ausblicke.
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In Bourg St. Maurice hat einen die Zivilisation zurück. Im dichten Verkehr geht’s über Sées zunächst relativ moderat taleinwärts. Nervig sind allerdings die meist schön dicht an einem vorbei brausenden LKWs. Leider sind letztere bis kurz vor Val d’Isere treue Begleiter – eine Großbaustelle bei les Boisses, wie sich später herausstellt. Kurz vor Ste-Foy-Tarentaise geht es dann zur Sache. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, geht es nun mit 4-9% gut 900m bergauf. Ab und zu entschädigen die Blicke auf die andere Talseite.
20120727-194137.jpgBlick durch eine Galerie.
Kurz vor dem Lac du Chevril ist man noch einmal richtig gefordert. Dann geht’s durch zahlreiche Tunnels und Galerien am See entlang, wobei die Durchfahrt durch die Tunnel schon einen etwas mulmig zu Mute werden lässt – zum Glück sind die LKWs vor dem See abgebogen.
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Nach dem See folgen nochmals zwei Tunnel und dann ist endlich Val d’Isere erreicht. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass das Wintersporteldorado im Sommer eine ruhige Bergoase ist. Jedoch weit gefehlt: Ausgerechnet an diesem Wochenende findet hier der Mountainbike Downhill World Cup 2012 statt. Naja zumindest gibt es so einiges zu schauen. Am Nachmittag gießt es dann bei Gewitter aus allen Kübeln, danach kommt die Sonne wieder raus und die Mountainbiker haben noch mehr Spaß bei der Schlammabfahrt.

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Im Überblick:
Etappe: Lac de Roselend – Val d’Isere, 58km
bergauf: 1.500m
bergab: 1.279m

2. Etappe: Annecy – Lac de Roselend

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Das Superwetter (klarer blauer Himmel) zieht einen nach dem Frühstück gleich auf die Piste. In Annecy startet direkt an der Uferpromenade ein Radweg nach Albertville.

Die ersten rund 30km bis Ugine verlaufen unabhängig vom Straßenverkehr auf einer optimal zum Radweg umfunktionierten ehemaligen Bahnstrecke. Immer wieder hat man herrliche Blicke auf den See, die Berge und sogar ein ehemaliger Eisenbahntunnel wird durchquert. Fast immer ohne Steigung geht es flott vorwärts.

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Nach Ugine ändert sich das aber gewaltig. Um den Aufstieg zum Col de la Forclaz zu finden, muss man erst einmal weiter auf dem Radweg Richtung Albertville entlang der autobahnmäßigen D1212 eigentlich in die falsche Richtung radeln. Nach wenigen Kilometern kommt dann endlich eine Überquerungsmöglichkeit über die D1212 und man radelt dann wieder nordwärts bis zur Abzweigung auf die D67, auf der es dann gleich ordentlich nach oben geht.

20120727-184041.jpgErst um 5% Steigung, im weiteren Verlauf dann aber bis zu 9%. Inzwischen fordert die Hitze ihren Tribut: Immer wieder sind Pausen angesagt. Doch endlich ist die kleine Passhöhe erreicht:

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Zügig gehts dann gleich wieder runter in das Tal der Doron und weiter mehr oder weniger leicht bergauf bis Beaufort. Leider ist jetzt Mittagszeit – alle Läden haben bis 15 Uhr zu. Da der Getränkevorrat zur Neige geht (Bei der Hitze kein Wunder) wird der Einkauf nach Arêches verschoben. In Beaufort beginnt dann gleich am Sonnenhang ein schönes Serpentinen- Sixpack, dass es ordentlich in sich hat. Zur Motivation des ambitionierten Radfahrers sind nun auf jeden km kleine Schildchen aufgestellt, die über Höhe, durchschnittliche Steigung auf dem nächsten km und die verbleibenden km bis zum Col du Pré informieren.
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Von Beaufort sind es noch 12 km und rund 1.000 Höhenmeter bis zum Col.

Inzwischen auf einer Höhe gut 1.000m angekommen wird Arêches erreicht. In einer Bar gibt’s Kaffee und Orangina (gehört in Frankreich einfach dazu). Die Pause bis der Laden öffnet, tut ganz gut. Denn das Schlimmste kommt ja noch. Nach dem Getränkeeinkauf geht’s dann die steilen Kehren hinauf. Im unteren Teil nerven etwas die Laster und Betonmischer auf der kleinen Strasse, die aber bald abbiegen. Die Schildchen bestätigen den körperlichen Zustand: Durchschnittliche Steigungen von 7 – 10.7% werden genannt. Immer wieder heißt es bei der Hitze unter einem Baum Durchschnaufen oder auch mal Schieben. Aber der fantastische Blick, der mit jedem Höhenmeter besser wird, gleicht alles aus.

20120727-184214.jpg Da ja sowieso am See die Unterkunft gebucht ist, spielt Zeit ja auch keine Rolle. Die Passhöhe (1.748m) ist zunächst relativ unspektakulär. Das ändert sich jedoch einige 100m weiter, wenn der See ins Blickfeld kommt. Einfach klasse dieser Ausblick:

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Auch beim Bergabfahren heißt es immer wieder Anhalten für einen Fotostop oder einfach nur zum Schauen. Schließlich wird die Staumauer befahren und nach wenigen Metern ist das Chalet de Roselend erreicht. Das Rad wird im Vorratsraum deponiert und dann geht’s in das einfache Zimmer – größte Sorge der Dame war dabei, dass die Schuhe auch sauber sind. Der Abendausklang auf der Terrasse mit Blick auf die morgige Route ist einfach genial.

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Im Überblick:
Etappe: Annecy – Lac de Roselend, 77km
bergauf: 1.767m
bergab: 727m
Karte Copyright by geoportal/ign

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