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8. Etappe: Barcelonnette – Val Pelens

Um es gleich vorweg zu nehmen, das heutige Ziel der Etappe stand heute morgen noch nicht fest. Dass es gerade Val Pelens heißen würde, hätte ich aber auch nicht erwartet. Aber der Reihe nach. Nach einem perfekten Frühstück in dem sehr freundlichen Hotel La Grand Eperviere ging’s um 8.15 Uhr los.

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Die Straße zum Col de la Cayolle beginnt direkt in Barcelonnette. Nach etwa 3 km zweigt rechts die Passstrasse zum Col d’Allos ab. Ich fahre jedoch gerade aus zum Col de la Cayolle.
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Mit mäßiger Steigung verläuft die schmale und sehr verkehrsarme Strasse in der schönen Gorges du Bachelard. Mehrmals wird das Ufer gewechselt. Und die ersten Rennradfahrer überholen mich. Schließlich wendet sich die Strasse nach Osten und das Tal weitet sich. Bei einem Blick zurück in die Schlucht sieht man am Hang die Strasse zum Col d’Allos.
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Da der Col d’Allos rund 100m niedriger liegt als mein Zwischenziel, wird klar das noch einiges an Steigung vor mir liegt. Allerdings ist das Sträßchen wirklich wunderbar trassiert. Im ganzen Talverlauf ist die Steigung moderat und die Ausblicke in die schöne Landschaft sind ein Genuß.
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Zwischendurch muss ich einfach anhalten, um zurückzuschauen.
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Immer wieder überholen Rennradler. Der wenige übrige Verkehr ist wirklich erstaunlich. Es sind deutlich mehr Fliegen unterwegs, die hier sehr anhänglich sind :-(. Offenbar nutzen die meisten motorisierten Reisenden lieber den Cime de la Bonette als Paßübergang, der als höchste asphaltierte Strasse in Europa für persönliche Rekorde offenbar interessanter ist. Gut für den Ruhe suchenden Radler!
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Immer weiter geht es in Richtung Osten und man gewinnt zunehmend an Höhe. Kurz vor Bayasse noch ein schöner Blick zurück und die Strasse wendet sich nach Süden und steigt nun mit 6-8% deutlich stärker an. Inzwischen kommen auch die ersten talwärts fahrenden Radler entgegen.
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Durch den Wald geht es in Kehren hinauf. Über kunstvoll angelegte Viadukte werden Bäche gequert. Leider schiebt sich ein dichtes Wolkenband heran, so dass die Sonne nun Mangelware ist. Für den Aufstieg einerseits nicht schlecht – aber mit Sonne wär es oben ja dann doch besser. Schließlich ist man von den letzten Tagen verwöhnt.
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Am Schlussanstieg wird nochmals ordentlich Kraft verlangt und schließlich ist der schöne Col de la Cayolle erreicht. Ein Blick zurück:
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Schließlich kommt doch die wärmenden Sonne wieder heraus. Gerade richtig für das obligatorische Foto.
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Um noch einen besseren Überblick zu bekommen steige ich auf die östlichen Anhöhen. Von hier beobachte ich, wie mein Bike von anderen Radlern umstellt ist – offenbar zieht es Aufmerksamkeit auf sich – ist ja auch chic! ;-).
Nun ist es Zeit für die Abfahrt. Gleich an der ersten Kurve ist wieder ein Fotostop angesagt. Einfach klasse der Ausblick!
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Und die Abfahrt ist einfach herrlich. Kaum Verkehr, wunderschöne Ausblicke und kaum Wind.
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Beeindruckend ist auch die Gebirgstektonik – auf der gegenüberliegenden Talseite sieht man die einzelnen Gesteinsschichten glitzern.

Auf „meiner“ Seite werden hingegen schräg liegende Gesteinsplatten durchfahren.
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Schließlich wird hinter Entraunes die Strasse breiter, was den Vorteil hat, dass man nun rasanter abwärts fahren kann. Schließlich wird St-Martin-d’Entraunes erreicht und lege eine Pause ein.
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Eigentlich ist es ja zu schade nun immer weiter abwärts zu fahren – Nizza kommt immer näher und den Reservetag habe ich bislang (fast) gar nicht gebraucht. Das Straßenschild bietet jedoch eine interessante Alternative.
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Kurz entschlossen biege ich nach rechts in Richtung Col des Champs ab. Ich weiß, wer mich jetzt alles für verrückt hält, heute noch einmal bergauf zu fahren. Und in der Tat hat es die Strasse in sich. Mit 7-12% schraubt sich die Strasse in Serpentinen im leider wenig Schatten spendenden Tannenwald nach oben. Kurz wird ein Blick frei auf das tief unten liegende St-Martin. Man hätte es einfacher haben können.
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Nun zieht sich auch noch der Himmel zu. In Val Palens beschließe ich an einer Auberge anzuhalten und mir erst einmal einen Kaffee und eine Orangina zu gönnen. Klatschnass geschwitzt fange ich langsam an zu frieren. schließlich donnert es auch noch. Eigentlich war es für heute ja auch genug. Also frage ich die Bedienung, ob noch ein Zimmer frei ist. Nun setzt hektische Betriebsamkeit ein – offenbar werden andere Gäste umdisponiert und komme zu meinem heutigen Etappenziel – etwas abseits der Zvilisation.
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Nach dem Duschen mache ich noch einen Gang zum sehr lohenden Aussichtspunkt Pointe de la Figuliere. Im Norden sieht man den Cayolle im Regen.
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Im Überblick:
Etappe Barcelonnette – Val Pelens, 59km
bergauf: 1.840m
bergab: 1.276m

Karte Copyright by geoportal/IGN
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