Mit dem Zug von Bretten nach Vojens

Pünktlich um 7:45 Uhr gehts von zu Hause aus los zum Bahnhof in Bretten.
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Gleis 3 in Bretten Bahnhof – knapp 14 Stunden Reisezeit noch
Trotz der Ferien ist einiges los, so dass ich in dem kleinen Triebwagen direkt mit meinem Rad und den Taschen im Eingangsbereich stehen bleibe.
Zunächst gehts nach Bruchsal und dann weiter mit der S-Bahn bis Heidelberg. Hier nutze ich den Aufenthalt, um noch Getränke und Verpflegung für die lange Reise zu besorgen.

Der InterCity nach Hamburg beginnt in Heidelberg, so dass ich in Ruhe mein Rad und das Gepäck einladen kann. Die Zettel an den Türen des Fahrradwagens, die auf eine angeblich defekte Klimaanlage hinweisen, erweisen sich zum Glück als veraltet.
20140731-125733-46653089.jpgEin Fensterplatz für mein bike 😉
Pünktlich um 9:46 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Die Reise über Frankfurt, Kassel und Hannover vergeht mit Musik von John Digweed irgendwie ziemlich schnell. Ein leckeres Eis vom mobilen Eisverkäufer im Zug sorgt zusätzlich für gute Laune.;-)
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In Hamburg gehts noch schnell beim Umsteigen zu einem Fahrradladen, da ich heute morgen meine Fahrradhandschuhe nicht finden konnte 🙁 und bei den zu erwartenden schweißtreibenden Aufstiegen ein sicherer Halt am Lenker angesagt ist.
Von Hamburg führt die Reise weiter in den hohen Norden Deutschlands nach Flensburg. Leider sind die Türen vom Fahrradwagen defekt, so dass das Rad halt im Eingangsbereich stehen muss. 20140731-183714-67034537.jpg
Da die Seiten der Bahnsteige immer wieder wechseln, heißt es immer wieder Seiten wechseln, damit die Leute ein- und aussteigen können. In Neumünster leistet mir eine alte Dame Gesellschaft, die völlig außer Puste ist, weil sie von einem verspäteten Zug gelaufen kam. Kurz vor Rendsburg, als ich ein Foto von der beeindruckenden Hochbrücke mache, bewundert sie den Fotoapperat. Sie hätte noch ein 50 Jahre altes Gerät, über das sich ihre Urenkel immer lustig machen wegen dem Krach beim Fotografieren.
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Die Hochbrücke in Rendsburg
Um 19 Uhr komme ich dann in Flensburg an. Vor der letzten Etappe bis Vojens in Dänemark heisst es nun nochmal knapp zwei Stunden auf den Anschluss warten. Gute Gelegenheit, um in Bahnhofsnähe etwas zu essen. Der Blick aus der Bahnhofshalle auf den „Bahnhofsvorplatz“ ist dann aber ernüchternd. Also gibt es nur ein Eis und Getränke aus dem Bahnhofskiosk.
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Der beeindruckende Bahnhofsvorplatz von Flensburg
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Auf dem Bahnsteig esse ich mein Eis während aus den Bahnwärterhaus pausenlos die Pippi Langstrumpf-Melodie von einem Handy spielt – endlich kommt die Zugbegleiterin „Och, das ist ja mein Handy …“. Endlich ist es 20:40 Uhr und es geht weiter Richtung Norden.
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Mit dem Triebwagen der dänischen Staatsbahn komme ich dann um 21:26 in Vojens an. Das Hotel liegt direkt gegenüber dem Bahnhof und nach einigem Rumsuchen findet die Dame auch meine Buchung. Das Rad darf sogar im Hausflur übernachten.

Normalerweise würde hier wohl kaum jemand Station machen, hätte ich auch nicht! Da aber in Dänemark in diesem Sommer das halbe Eisenbahn-Streckennetz saniert wird und auf vielen Abschnitten keine Züge fahren, muss man als Radfahrer einige Strecken mit Muskelkraft überwinden. Morgen beginnt dann quasi zum Einradeln die erste Etappe der Fjordland-Radtour im flachen Dänemark.