Von Lom zur Djupvasshytta

Um 7:30 wache ich auf – heute steht mit über 80 km eine relativ lange Etappe an. Zudem geht es praktisch nur bergauf bis auf über 1.000 Höhenmetern. Grund genug, um bei dem hervorragenden Frühstück ordentlich reinzuhauen. Die anderen 8 Gäste von gestern Abend schlafen wohl noch, da ich der einzige Gast bin, der kurz nach 8 in den Gastraum kommt. Das Buffet ist in der Küche angerichtet, in der gestern das Abendessen gekocht wurde. Transparenter geht es kaum, um als Gast zu sehen, unter welchen Bedingungen hier gekocht wird.
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Gefrühstückt wird allerdings wieder an der großen Tafel.
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Die Verwalterin bittet mich noch um einen Eintrag in das Gästebuch, der natürlich sehr positiv ausfällt. Nach dem Bezahlen breche ich auf und hole mein Bike aus dem Saunahaus, das dort übernachten durfte.
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Im Ort hole ich mir in einer Tankstelle noch Getränke. Schließlich ist es Sonntag und der Supermarkt öffnet erst um 11 Uhr. Schon die ersten Kilometer werden unerwartet anstrengend. Heftiger Wind sorgt auf der fast ebenen Strecke nur für langsames Vorwärtskommen. Hoffentlich geht das die nächsten 80 km nicht so, denke ich. Zumindest fällt es so nicht schwer, immer wieder mal einen Fotostop einzulegen, zum Beispiel, um den Blick zurück in Richtung Lom zu fotografieren.
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Zumindest ist ansonsten das Wetter klasse. Noch herrscht wenig Verkehr auf der an sich relativ stark befahrenen E15, die nach Styrn führt und sehr gut ausgebaut ist.
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Und nun gibt es das erste Mal auf meiner Tour auch die berühmten Verkehrsschilder, die vor Elchen warnen.
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Mehrmals wiederholen sich die Schilder auf der Tour – nur Elche sehe ich natürlich nicht – vermutlich handelt es sich nur um einen Gag für Touristen, denke ich. Kurz hinter Bismo wähle ich als Alternative zur Hauptstraße die ruhiger Straße auf der Ostseite es Ufers. Schließlich herrscht mittlerweile deutlich mehr Verkehr.
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Schließlich treffe ich wieder bei mehreren großen Campingplätzen auf die Hauptstraße, die nun mit 6% stärker ansteigt. Es wird ein schöner See erreicht, dem nun zahllose dem gesamten Aufstieg folgen werden. An einem Kiosk mache ich Station. Zeit für eine Mittagspause. Die Eistrue ist offensichtlich schon auf Saisonende eingestellt. Nur noch eine Eissorte ist in Massen vorhanden, die vermutlich im nächsten Jahr vom Hersteller aus dem Programm genommen werden muss. Daher entschließe ich mich, einen der beiden noch vorhandenen Muffins zu nehmen. Die Kulisse mit dem See und den Bergen ist herrlich.
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Der Wind hat sich inzwischen etwas gedreht, so dass ich ab und zu nun in den Genuss von Rückenwind komme. Die Straße führt meist direkt an den schönen Seen vorbei, die meist türkisblau im Sonnenlicht schimmern.
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Beim Restaurant Pollfoss wird wieder eine Steilstufe überwunden.
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Schließlich folgt eine letzte Steilstufe auf über 900 Metern.
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Vorbei geht es am Hotel Grotli. Ein elektronisches Verkehrsschild macht auf den starken Wind aufmerksam.
Hier oben ist die Natur nun wieder deutlich wilder. Vor allem wird der Blick frei auf die felsigen Berge und die Gletscher.
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Zur Begradigung der Straße hat man einen Damm in einem der Seen gebaut.
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Optisch scheint der Scheitelpunkt der Straße erreicht zu sein. Die Flussrichtung des Wassers zeigt jedoch, dass dem nicht so sein kann. Schließlich liegt das Ziel noch 100m höher.
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Der Wind ist hier im Hochtal wieder heftiger. Erneut weist ein elektronisches Verkehrsschild darauf hin. Ein solches dynamisches Schild sollte es auch für die Elche geben, die hier wieder angeblich vorkommen sollen.
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Bald wird die Abzweigung der Paßstrasse Richtung Geiranger erreicht. Die Hauptstraße verschwindet in einem Tunnel, während es für mich auf den letzten 8 km nun auf der schmaler gewordenen Straße weiter geht.
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Das Tal ist nun deutlich enger und rauer. Weiterhin führt die Straße immer wieder an Seen vorbei. Schließlich erreiche ich bei 1.020 m den letzten See für,heute und kann am Ende des Ziels schon meine Unterkunft für heute, die Djupvasshytta, ausmachen. Darüber sind zum Greifen nahe die Gletscher. Eine tolle Szenerie finde ich.
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Die Straße steigt noch etwas an und schließlich wieder ab. Die Djupvasshytta ist erreicht.
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Nach dem Einchecken und Duschen genehmige ich mir noch Kaffee und Kuchen. Ich nehme mein Ipad mit, um den Blog von gestern und heute fertig zu stellen. Doch es gibt im ganzen Areal keinen Empfang. Auch bei der Nachfrage nach WLAN gibt es nur Fehlanzeige. Das es so etwas noch gibt, denke ich. Ein Ort in Europa, an dem man nicht erreichbar ist. Auch mal schön!
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Der Tag im Überblick
10. Etappe: Lom – Djupvasshytta
Gesamtlänge: 81,33 km, Aufstieg: 765m, Abstieg: 172m
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